– Arzt, Fotograf und Buchautor aus Unna, Soest und Arnsberg –

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Hat nicht jeder von uns schon mal erlebt, wie seltsam dasLeben spielen kann? Misserfolge oder Niederlagen bringen uns in Situationen, die katastrophal erscheinen. Plötzlich werden wir aus unserem gewohnten Leben gerissen und nichts ist mehr so, wie es war. Oft verlieren wir dann jegliche Hoffnung, und das Schicksal zwingt uns, neue Wege zu gehen. Wege, die wir unter normalen Umständen nie genommen hätten, nicht einmal im Traum hätten wir daran gedacht. Wir suchen dann mit viel Mühe und Schmerzen nach einer Neuorientierung, nach Tricks, Techniken und Taktiken, die uns wieder auf die Beine helfen. Nicht selten fehlt der Glaube, dass wir es schaffen können. Oft erst nach langer Zeit, manchmal nach vielen Jahren erkennenwir das verborgene Geschenk, das uns diese Lebenslage beschert hat. Nicht selten sind es die großen Niederlagen und Schwächen der Menschen, die sie zu positiven Veränderungen führen.
Auch ich bin in meinem Leben einige Male in schwierige Situationen geraten, von denen mir eine besonders in Erinnerung geblieben ist. Ich fühlte mich damals so schlecht, dass ich dachte, nicht mehr leben zu wollen. Ich brauchte einige Jahre, um mich davon zu erholen. Ich suchte nach Büchern, die mir Ablenkung und Aufmunterung bieten könnten. Diese fand ich unter anderem in Literatur über Lebenshilfe und Psychologie. Sehr interessant und hilfreich waren für mich Abhandlungen über Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP). Ich unterstrich in den Texten interessante Passagen und notierte mir die wichtigsten Gedanken. Innerhalb von zwei Jahren hatte ich drei große Ordner mit Notizen gefüllt. Ich las diese Aufzeichnungen immer wieder durch und stellte fest, dass sie mir viel Kraft gaben. Und so hatte ich nach einiger Zeit genügend Mut, mein Leben neu zu gestalten. Es dauerte jedoch einige Jahre, bevor ich wieder voll ins Leben zurückfand und es mir so gut ging, dass ich meine Ordner vollkommen vergaß. Nach über zwanzig Jahren fielen sie mir wieder in die Hände. Voller Begeisterung stellte ich fest, wie viel Kraft ich auch heute noch aus diesen Zeilen ziehen kann. Bis jetzt lese ich immer wieder darin.
Als kleiner Junge begleitete ich mit Begeisterung meinen Vater in seine Werkstatt, die er sich im Keller eingerichtet hatte. In einer Ecke stand eine große Werkzeugkiste. War irgendetwas im Haus oder an unserem Auto beschädigt, fand mein Vater in dieser Kiste immer das richtige Werkzeug, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Wenn er meinte, dass es mit den bestehenden Mitteln nicht zu reparieren sei, wurde sofort ein neues Werkzeug besorgt. So konnte ihn kein Problem aus der Ruhe bringen. Er wusste, dass er in seiner Kiste für die großen und kleinen Ärgernisse immer das passende Werkzeug finden würde. Jetzt, nach so vielen Jahren, wird mir plötzlich klar, dass diese Ordner meine eigene Werkzeugkiste darstellen. In ihnen finde ich, ähnlich wie mein Vater, Lösungen für meine Probleme. Ich kann mit Freude und Stolz behaupten, dass mir diese gesammelten Gedanken ein glückliches und zufriedenes Leben beschert haben. So oft habe ich diese Zeilen gelesen, dass sie sich fest in mein Unterbewusstes eingebrannt und ganz automatisch, ohne dass ich das bemerkt hätte, mein Leben gelenkt haben. Sie zu lesen tut meiner Seele ganz einfach gut.
Ich finde aber, dass man in einem Buch viel besser und angenehmer blättern kann als in Ordnern. Außerdem mag ich Bücher. Deshalb habe ich beschlossen, diese für mich so wertvollen Gedanken hier festzuhalten. Das Buch ist also hauptsächlich für mich bestimmt. Aber wer weiß, vielleicht werden nach dessen Lektüre auch andere Menschen das Bedürfnis haben, bestimmte Passagen immer wieder zu lesen, um daraus Seelenfrieden, Mut, Orientierung und Kraft zuschöpfen.
Ernst Böhm